Attribut
Attribute sind ein wichtiges Mittel, um das Verhalten von FHEM insgesamt (device global) oder von einzelnen Geräten bzw. Geräteklassen zu beeinflussen.
Allgemeines
Damit der Nutzer das Verhalten einer einzelnen Gerätedefinition zur Laufzeit individuell anpassen kann, gibt es in FHEM für jede Definition sogenannte Attribute.
Attribute werden zusammen mit dem define
-Befehl des jeweiligen Devices beim Speichern der aktuellen Konfiguration von FHEM in die Konfigurationsdatei geschrieben. Beim Neustart werden die entsprechenden Befehle ausgeführt um alle Definition inkl. Attribute wieder anzulegen.
Alle Geräte haben Attribute. Diese werden mittels des Befehls attr
gesetzt, angezeigt mit dem Befehl displayattr
, und mit dem Kommando deleteattr
entfernt. In FHEMWEB gibt es daneben die Möglichkeit, Attribute über die Weboberfläche einzustellen.
Globale Attribute
Globale Attribute können von allen Geräten genutzt werden. Welche vorhanden sind, kann mit list global
ermittelt werden:
alias
Wird in FHEMWEB benutzt, um einen alternativen Namen für ein Gerät anzuzeigen z.B. wenn Sonderzeichen/Leerzeichen nicht in der Gerätedefinition verwendet werden können.
comment
Hält einen freien Kommentar für das Gerät verfügbar.
eventMap
Ersetzt Event-Namen und setzt Argumente.
Der Wert dieses Attributes besteht aus einer Liste von durch Leerzeichen getrennter Werten.
Jeder Wert ist ein durch Doppelpunkt getrenntes Paar: der erste Teil stellt den "alten" Wert, der zweite Teil den "neuen" Wert dar.
Wenn der erste Wert ein Slash (/) oder ein Komma (,) ist, dann wird nicht durch Leerzeichen sondern durch das vorgestellte Zeichen getrennt. Optional kann man auch ein widgetOverride angeben (angehängt nach einem Doppelpunkt):
on-for-timer:OnFor:texField
Die Voreinstellung ist :noArg, um das Input-Feld bei cmdList zu vermeiden.
Beispiele:'
attr store eventMap on:open off:closed attr store eventMap /on-for-timer 10:open/off:closed/ set store open
Die explizite Variante dieses Attributes hat folgenden Syntax:
attr store eventMap { dev=>{'on'=>'open'}, usr=>{'open'=>'on'} } attr store eventMap { dev=>{'^on(-for-timer)?(.*)'=>'open$2'}, usr=>{'^open(.*)'=>'on$1'}, fw=>{'^open(.*)'=>'open'} }
Diese Variante muss dann verwendet werden, falls das Mapping nicht symmetrisch ist.
Der erste Teil (dev) spezifiziert dabei die Richtung Gerät zu Benutzer: falls das Gerät on 100 oder on-for-timer 100 meldet, dann wird der Benutzer open 100 zu sehen bekommen.
Der zweite Teil (usr) spezifiziert die Richtung Benutzer zu Gerät: wenn man set XX open 100 eingibt, wird das Kommando on 100 an das Gerät gesendet.
In beiden Fällen wird der Schlüssel zuerst direkt, und dann als Regulärer Ausdruck mit dem Wert verglichen. Falls man Reguläre Ausddrücke mit Wildcards im usr Teil verwendet, dann muss man den fw Teil mit dem exakt gleichen Schlüsseln ausfüllen, damit FHEMWEB in der Detail-Ansicht den set-Auswahl richtig anzeigen kann.
genericDisplayType
Wird von bestimmten Frontends (aber nicht FHEMWEB) verwendet, um für das Gerät passende Voreinstellungen (Bild, Befehle, etc.) anzubieten. Zurzeit werden folgende Werte unterstützt:
- switch
- outlet
- light
- blind
- speaker
- thermostat
group
Enthält die Gerätegruppe(n). FHEMWEB zeigt Geräte die in die gleiche Gruppe gehören auch in einer gemeinsamen Box an. Ein Gerät kann zu mehr als einer Gruppe gehören. In diesem Fall müssen die entsprechenden Gruppen durch Kommata getrennt eingetragen werden. Wenn dieses Attribut nicht gesetzt ist, wird der im Gerät gesetzte Gerätetyp verwendet.
room
Enthält die den Raum/die Räume, in dem das Gerät sich befindet. Filtert und gruppiert die Geräte in der Anzeige. Ein Gerät kann zu mehr als einem Raum zugeordnet werden. In diesem Fall müssen die Raumzuordnungen durch Kommata getrennt angegeben werden.
Geräte, die dem Raum mit der Bezeichnung hidden zugeordnet werden, erscheinen nicht auf der Webseite.
Mit -> werden Räume strukturiert, z. B. OG->Schlafzimmer Siehe auch: room.
Showtime
Wird im FHEMWEB verwendet, um die Zeit der letzten Aktivität anstelle des Status in der Gesamtansicht anzuzeigen. Nützlich z.B. für FS20 PIRI Geräte.
suppressReading
Wird verwendet, um nicht gewollte Readings zu entfernen. Der Wert ist ein Regulärer Ausdruck, ergänzt mit ^ und $. Wird nur in Ausnahmefällen benötigt.
verbose
Setzt den Schwellwert für die Logfile-Meldungen. Mögliche Werte sind:
- 0 - Server start/stop
- 1 - Fehlermeldungen oder unbekannte Pakete
- 2 - bedeutende Ereigbisse/Alarme
- 3 - ausgesendete Kommandos werden gelogged
- 4 - von den einzelnen Geräten empfangene Daten
- 5 - Fehlersuche
Der für die global Instanz gesetzte Wert gilt als Voreinstellung für die Instanzen, die dieses Attribut nicht gesetzt haben
Lokale Attribute
Als lokale Attribute werden Attribute bezeichnet, die nur auf individuelle Geräteklassen oder einzelne Geräte zutreffen. Welche dies sind, wird jeweils durch den Code des Moduls festgelegt, dementsprechend sind Hinweise zur Funktion dieser Attribute in der jeweiligen Beschreibung zum Modul in der commandref zu entnehmen.
userattr
Neben den von FHEM und den jeweils verwendeten Modulen bereitgestellten Attributen besteht die Möglichkeit, eigene Attribute zu definieren.
Global
Dies kann zentral erfolgen, indem attr global userattr <attributelist>
verwendet wird. <attributelist> ist eine durch Leerzeichen getrennte Liste, die die Namen der zusätzlichen Attribute enthält.
Damit stehen die betreffenden Attribute dann system-weit zur Verfügung.
Manche Geräte (wie FHEMWEB) definieren automatisch neue globale Attribute beim ersten Anlegen eines Gerätes dieses Typs.
Einzelne Geräte
Mit attr <devicename> userattr <attributelist>
können auch ein oder mehrere neue lokale Attribute für bestimmte individuelle Geräte eingeführt werden.
ReadingsGroup
ReadingsGroup stellt eine Möglichkeit dar, neben Readings auch Attribute strukturiert darzustellen. Mit Hilfe dieses Moduls können auch den End-Anwendern auf einfache Weise vielfältige Einstellmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Abgrenzung zu Readings
Als Readings werden demgegenüber Daten bezeichnet, die von einem Gerät gelesen und in FHEM in einer (üblicherweise) lesbaren Form zur Verfügung gestellt werden. Typischerweise werden sich im laufenden Betrieb ändernde Zustände oder Meßwerte in Readings zwischengespeichert und jede Aktualisierung ist in der Regel mit einem Event verbunden. Readings werden nicht in der Konfiguration gespeichert, sondern im sog. statefile[1] Hierdurch werden die Informationen bei ordnungsgemäßer Beendigung von FHEM auch nach einem Neustart wieder verfügbar.
Auch hier kann der Nutzer über die Kommandozeile[2] direkt Einfluß auf den aktuellen Wert nehmen und Events erzeugen. Es sollte dabei jedoch sichergestellt werden, dass es nicht zu unbeabsichtigten Überschneidungen mit Änderungen der Readingsinhalte kommt, die vom entsprechenden Modulcode geschrieben werden.
Der Vorteil der Nutzung von Readings liegt darin, dass die Änderung der Daten nicht zu Änderungen an der Konfiguration führen, diese aber dennoch bei einem ordnungsgemäßen Neustart von FHEM direkt wieder verfügbar sind.
Weitere Infos für Modulentwickler
- Attribute in der DevelopmentModuleIntro
- Readings in der DevelopmentModuleIntro
- Leitlinie: "Attribute gehören den Usern!"
Hinweise und Links
Die Commandref zum Befehl attr enthält einige Beispiele zur Verwendung von Attributen.