HomeMatic Devices pairen: Unterschied zwischen den Versionen

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= HomeMatic Geräte mit Fhem pairen/peeren =
HomeMatic Geräte müssen mit dem für das HomeMatic-Protokoll eingesetzten IO-Device ([[HomeMatic|HomeMatic IOs]]) ''[[Pairing (HomeMatic)|gepairt]]'' (deutsch: "gepaart") werden, damit sie von FHEM gesteuert oder ausgelesen werden können.
Im Gegensatz zu FS20-Komponenten müssen HomeMatic-Geräte mit Fhem (bzw. dem [[HMLAN Konfigurator]]) gep'''ai'''rt werden, damit sie von Fhem angesprochen werden können. Das P'''ai'''ring funktioniert anders als bei FHT-Devices, da die ID der HomeMatic-Geräte nicht frei vergeben (am Gerät eingestellt) werden kann, sondern im Gerät fest vergeben ist. Daher empfiehlt es sich, die Geräte per ''autocreate''anlegen zu lassen und den ''define''- Befehl nicht manuell in die fhem.cfg einzutragen.


== Vorgehen Allgemein ==
Die Adresse eines HomeMatic Gerätes ist nicht frei einstellbar, sondern für jedes Gerät fest vorgegeben. Da die HM-Geräte über eine sehr komplexe Kanalstruktur verfügen, empfiehlt es sich, die Geräte in FHEM per ''autocreate'' Funktion anlegen zu lassen, eine nachträgliche Umbenennung oder manuelle Bearbeitung der erzeugten Konfigurationsdaten ist problemlos möglich.
Folgende Schritte sind durchzuführen:


* <nowiki> CUL anschließen, bzw. CUN(O) oder [[HMLAN Konfigurator]] im Netzwerk anmelden </nowiki>
Zunächst muss man einen [[HomeMatic Installieren|HomeMatic IO installieren]].  
* CUL dem System bekannt machen und in den HomeMatic-Modus versetzen, z.B.:
<nowiki>define CULx CUL /dev/ttyACM0@38400 1234
attr CULx rfmode HomeMatic
x numerischer Wert</nowiki>
* Beim CUNO ist die Vorgehensweise identisch
<nowiki>define CUNO CULx 192.168.xxx.xxx:2323 1234 (zutreffende IP Adresse eintragen)
attr CULx rfmode HomeMatic
x numerischer Wert</nowiki>
* <nowiki> Beim [[HMLAN Konfigurator]] zuerst unbedingt AES-Encryption mittels der mitgelieferten Software abschalten (Button: IP Konfiguration Ändern) </nowiki>
<nowiki>define HMLAN1 HMLAN 192.168.xxx.xxx:1000 (zutreffende IP Adresse eintragen)
attr HMLAN1 hmId 123ABC      (123ABC steht für eine beliebige 6stellige [[HMLAN Konfigurator]])</nowiki>
* Sicherstellen, das ''autocreate'' aktiv ist, z.b. durch einfügen folgender Zeilen in die fhem.cfg
<nowiki>define autocreate autocreate
attr autocreate autosave</nowiki>
'''Achtung:'''Da autocreate u.U. einem bei vorheriger manueller Erstellung der ''fhem.cfg''diese gehörig umstellt, unbedingt vorher eine Sicherheitskopie erstellen.


* fhem.cfg speichern (''telnet'' oder im Webinterface "save" eingeben)
Einige Geräte werden mit aktivierter [[AES Encryption]] ausgeliefert (meistens, aber nicht immer mit SEC im Namen). Das Anlernen an originalen HomeMatic IOs funktioniert ohne Probleme, für alle CUL Derivate muss unbedingt der Hinweis im Artikel AES Encryption im Abschnitt [[AES_Encryption#I.2FO-Device_←→_Gerät|I/O-Device ←→ Gerät]] beachtet werden. '''Die dort beschriebene Installation sollte generell vorgenommen werden!'''
=== Pairen ===
* <nowiki> [[HMLAN Konfigurator]] in den "AkzeptierePairingRequests-Modus" bringen, dazu per Telnet oder in der Kommandozeile des Webinterfaces </nowiki>
<nowiki>set CUL hmPairForSec 600</nowiki>
600 bedeutet hier, dass Fhem 600 Sekunden = 10 Minuten im P''ai''ringmodus ist. (CUL durch Namen des eigenen Adapters ersetzen)


Alternativ kann bei bereits bekanntem Fhem-Device &lt;name&gt; mit:
Danach geht es hier weiter:


<nowiki>set &lt;name&gt; pair</nowiki>
== Grundlagen ==
ein gezieltes P'''ai'''ring veranlasst werden.
Durch das Pairing wird ein HM-Gerät genau einem IO-Device zugeordnet. Wenn ein Gerät mit dem IO-Device gepairt ist, kann es darüber gesteuert werden
 
Beim Pairing wird die HMID des IO-Device in das Gerät geschrieben. Das Pairing findet also im Wesentlichen im Gerät statt, nicht in FHEM selbst.


* Devices p'''ai'''ren mit Fhem: Dazu ist meistens ein Knopf zu drücken, üblicherweise so lange bis die LEDs blinken (meist nach ca. 5 Sekunden).
Gepairt wird nur das Device. Die Channels sind dem Device untergeordnet und somit implizit auch gepairt.  


Jetzt werden die Devices von autocreate erkannt und alle notwendigen Eintragungen werden in ''fhem.cfg''durchgeführt. Diese Einträge haben das Format
'''Achtung:''' Ist ein Device gepairt, werden Konfigurationsänderungen über die Zentrale (FHEM) vorgenommen. Man kann u.a. keine Kanäle mehr ''direkt'' peeren (verknüpfen). Stattdessen verwendet man Kommandos in FHEM. Siehe [[HomeMatic Peering Beispiele|peeren]].


<nowiki>define &lt;name&gt; CUL_HM &lt;6-digit-hex-code&gt;"</nowiki>
== hmId ==
gefolgt von einigen automatisch angelegten gerätespezifischen Attributen wie z.b.:
'''Achtung wichtig - Sicherheit!!'''


<nowiki>attr &lt;name&gt; devInfo 010100
Zu bemerken ist, dass ein IO-Device eventuell standardmäßig eine ID wie F10000, F11234 oder F11034 von FHEM erhält. Da viele HM-Geräte das IO-Device nur anhand der HMIDs erkennen, können alle in Reichweite der HM-Geräte befindlichen IO-Devices mit der in das HM-Gerät geschriebenen HMID das HM-Gerät steuern. Hinzu kommt, dass die ''autocreate'' Funktion die in Reichweite befindlichen HM-Geräte findet und automatisch einbindet. Nachbarn, die IO-Devices mit der gleichen HMID betreiben, können also HM-Geräte untereinander sehen und steuern!
attr &lt;name&gt; firmware 1.11
attr &lt;name&gt; hmClass receiver
attr &lt;name&gt; model HM-LC-SW1-PB-FM
attr &lt;name&gt; serialNr IEQ0090755
attr &lt;name&gt; subType switch</nowiki>
Zuletzt &lt;name&gt; durch einen eigenen Namen ersetzen und das Raumattribut setzen:


<nowiki>rename &lt;name&gt; MeinLicht
Es ist daher dringend zu empfehlen, die HMID vor dem Pairing der HM-Geräte mit:
attr MeinLicht room Zimmer1</nowiki>
Bitte danach nicht vergessen, die ''fhem.cfg''per ''save config''abzuspeichern, sonst sind alle Änderungen/Definitionen beim nächsten Neustart des Systems oder von Fhem (''shutdown restart'') verloren.


=== Peeren ===
  attr <CUL|HMLAN1|AndererIODeviceTyp> hmId <6-stellige Hexadresse>
Nachdem die einzelnen Geräte mit Fhem gep'''ai'''rt wurden, können Sie nun daran gehen, die Geräte <ins>untereinander</ins> zu p'''ee'''ren. Dadurch agieren die Sensoren unmittelbar bzw. direkt mit den Aktoren. Fhem muss dann also nicht (es sei denn, Sie wünschen es) eingreifen, will heißen, dass eine Fernbedienung dann z.B. direkt einen Lichtschalter steuert, ohne dass ein ''notify''in Fhem hierfür erforderlich wäre (aber immer noch möglich ist).


Die genaue Vorgehensweise ist auch abhängig von den HM-Sendern/-Empfängern. Grundsätzliche (erste) Anmerkungen dazu finden Sie zunächst unter [[HM-CC-TC Funk-Wandthermostat]], "Alternativ" ...
zu individualisieren.
 
Diese ist ein 3-Byte hexadezimal-Wert, somit eine 6-stellige Zeichenfolge in '''Großbuchstaben'''. 000000 und FFFFFF sind ungültig.  
Wenn HM-Geräte mit der Zentrale [[Pairing (HomeMatic)|gepairt]] werden, wird ihnen diese hmId eingetragen. Wechselt man die hmId müssen '''alle''' damit gepairten Geräte neu gepairt werden.
 
Die Adresse wird in Grossbuchstaben eingegeben.
 
== IO-Device in den Pairing-Modus versetzen ==
* IO-Device in den "Akzeptiere-Pairing-Requests-Modus" bringen:
 
  set <Name des IO-Device> hmPairForSec 600
 
600 bedeutet hier, dass das IO-Device 600 Sekunden, also 10 Minuten lang im Pairing-Modus ist.
 
Bei aktivem Pairing-Modus gibt das IO-Device folgende ''Internals'' Variable zurück:
 
  hmPair 1
 
Alternativ kann
 
  set <Name des IO-Device> hmPairSerial <serial>
 
genutzt werden.
 
== Devices pairen ==
Das Gerät wird in den Anlern- oder auch Konfigurationsmode versetzt. Es sendet hierzu eine entsprechende Nachricht an alle.
 
Falls das Gerät einen separaten Anlernknopf hat, ist der normalerweise nur ganz kurz zu drücken. Danach beginnt die LED regelmäßig zu blinken. Eine Ausnahme sind Geräte, bei denen eine Taste im regulären Betrieb für andere Zwecke verwendet wird. Bei einem [[HM-CC-RT-DN Funk-Heizkörperthermostat|Heizkörperthermostat]] z.B. muss die Boost-Taste (Mitte) für mindestens 3 Sekunden gedrückt gehalten werden.
{{Randnotiz|RNText=Hinweis: Das genaue Vorgehen ist vom Gerätetyp abhängig -> unbedingt das Handbuch genau lesen: Stichwort "Anlernen".}}
Hat das Gerät keinen separaten Anlernknopf, muss in der Regel eine Taste solange gedrückt werden, bis die LED anfängt regelmäßig zu blinken.
 
Kommt der Anlernvorgang in Gang, wird dies durch ein wechselndes, schnelles  Blinken signalisiert. Kommt kein Anlernvorgang zustande, blinkt die LED regelmäßig für einen bestimmten Zeitraum (ca. 20 sec).
Ist das Gerät schon angelernt, werden bei batteriebetriebenen Geräten eventuell auch noch nicht übertragene Daten gesendet. Dabei blinkt die LED auch unregelmäßig.
In FHEM werden nun:
* alle fehlenden Devices und Channels angelegt
* das Register <code>pairCentral</code> im Device gesetzt.
 
Ein <code>save</code> danach sichert die neu angelernten Geräte in der Konfiguration.
 
Hinweis: Auch mit <code>hmPairForSec</code> kann jeweils nur '''ein''' Gerät angelernt werden. Für mehrere Geräte den Vorgang bitte wiederholen.
 
== Pairing verifizieren ==
Nur weil ein Gerät angelegt wurde, heißt das '''nicht''', dass es auch gepaired ist. In den Readings eines Devices muss stehen (list <name> oder im Webinterface):
 
  R_pairCentral  0xABCDEF
 
ABCDEF steht dabei für die HMID des IO-Device (zB CUL). Wurde für das IO-Device kein attribute mit einer individuellen HMID gesetzt, sollte hier die Standard-ID F11034 stehen. Die führende 0x steht für den Hinweis auf eine HEX-Adresse.
 
Ist das Pairing noch nicht abgeschlossen, kann man nach kurzer Pause den Befehl:
 
  set <HM-Gerät> getConfig
 
absetzen, um zu prüfen, ob sich der Status zwischenzeitlich geändert hat. Wenn das Reading R_pairCentral nicht auftaucht oder der Wert mit set_ beginnt, hat das Pairing '''nicht''' geklappt. Man kann entweder:
* noch einmal probieren, ein getConfig auszulösen - vielleicht hat das Lesen nicht funktioniert
* noch einmal pairen - das schadet nichts
* die Anlerntaste / Configtaste / irgendeine Taste am Gerät (hängt vom konkreten Device ab) wiederholt drücken um die Datenübertragung anzustoßen.
 
Alternativ kann man auch mit HMInfo einen Config check durchführen:
 
  define hm HMInfo
  get hm configCheck


== Vorgehen bei Problemen ==
== Vorgehen bei Problemen ==
Wenn ein Gerät nicht p'''ai'''rt, dann das Gerät in den Auslieferungszustand bringen (Knopf mindestens 5 Sekunden drücken, bis es blinkt, dann loslassen und nochmals 5 Sekunden drücken, bis es schneller blinkt) und danach erneut p'''ai'''ren.  
Wenn das Pairing nicht erfolgreich ist, das Gerät sich also nicht steuern lässt, ist es möglich, dass es schon bzw. noch mit einem anderen IO-Device gepairt ist. Dann das Gerät in den Auslieferungszustand bringen (siehe Handbuch, oft Knopf mindestens 5 Sekunden drücken, bis es blinkt, dann loslassen und nochmals 5 Sekunden drücken, bis es schneller blinkt) und danach erneut pairen. Dieses Vorgehen ist u. U. auch nach einem Wechsel des HomeMatic [[Interface|Interfaces]] notwendig.
 
Alternativ kann Auflösung/Reset des Pairings per Befehl in FHEM erfolgen. Siehe dazu unten.
 
Wenn das zu pairende Geräte ein Empfänger ist, kann mit FHEM per Telnet oder in der Kommandozeile des Webinterfaces folgendes Kommando abgesetzt werden:
 
  set <Name des IO-Device> hmPairSerial <10-stellige Seriennummer>
 
Die 10-stellige Seriennummer ist beim Empfängern idR. auf der Rückseite des Geräte aufgedruckt. Die Seriennummer fängt normalerweise mit Buchstaben an und endet mit Zahlen.
 
Es gilt auch sicherzustellen, dass das zu pairende Gerät nicht bereits zuvor mit der HomeMatic Config Software gepairt wurde. Ist dies der Fall, so sollte das Pairing in der HomeMatic Config Software gelöscht und das Pairing in FHEM erneut durchgeführt werden.
 
Beim Pairen ist, wie im normalen Betrieb auch, ein Mindestabstand (etwa 1-2 Meter) zwischen dem Sender der Zentrale (CUL, HMLAN etc.) einzuhalten, da die Funkempfänger sonst mit Übersteuerung reagieren und keine Kommunikation zustande kommt.
Außerdem kann die Funklast beim Auslesen einer umfangreichen Konfiguration eines Gerätes bereits nach wenigen Versuchen das Limit der [[1%25_Regel]] erreichen. Sollte also scheinbar keine Kommunikation stattfinden können, ist auch zu prüfen, ob der Zentralensender sich deswegen temporär deaktiviert hat.
 
Wer einen CUL für HomeMatic verwendet, sollte eine speziell für den Betrieb mit HomeMatic optimierte CUL-firmware ([https://forum.fhem.de/index.php/topic,24436.0.html TimeStamp Firmware]) verwenden.
 
Die Webseite [https://www.christian-luetgens.de/homematic/hintergrund/ablernen/Ablernen.htm#chapter_3 Anlernen, ablernen, entfernen und zurücksetzen von Geräten] scheint allerdings nötige Maßnahmen/Probleme beim Pairen deutlich präziser/detaillierter zu beschreiben.
 
== Gezieltes Pairing ==
Bei bereits bekanntem HM-Gerät kann man mit:


Wenn das zu p'''ai'''rende Gerät ein Empfänger ist (was auf die meisten Geräte spätestens beim Drücken des Anlernknopfes zutrifft), kann mit FHEM per
  set <Name HM-Gerät> pair
''telnet''oder in der Kommandozeile des Webinterfaces folgendes Kommando abgesetzt werden:


<nowiki>set &lt;HM-LAN&gt; hmPairSerial &lt;10-stellige Seriennummer&gt;</nowiki>
das Pairing überschreiben. Es funktioniert aber nur, wenn schon ein IO-Device eingetragen ist.
Die 10-stellige Seriennummer ist beim Empfänger i.d.R. auf der Rückseite des Gerätes aufgedruckt. Die Seriennummer fängt normalerweise mit Buchstaben an und endet mit Zahlen.


Es gilt auch sicherzustellen, dass das zu pairende Gerät nicht bereits zuvor mit der HomeMatic Config Software gep'''ai'''rt wurde. Ist dies der Fall, so sollte das P'''ai'''ring in der HomeMatic Config Software gelöscht und das P'''ai'''ring in Fhem erneut durchgeführt werden.
== Pairing lösen ==
Das Pairing kann mit:


Zu <ins>Problemen</ins> kann es auch beim '''Parallel-Betrieb'''von 2 HMLAN bei gleicher HMID und nicht gesetztem IODev kommen. Auch hier muss dann (nach dem ''set &lt;HMLAN&gt; hmPairForSec 600'') mit
  set <Name HM-Gerät> unpair


<nowiki>set &lt;name&gt; pair</nowiki>
gelöst werden.  
gearbeitet werden ([http://forum.fhem.de/index.php?t=msg&amp;th=10998&amp;unread=1&amp;rid=417#msg_64605 Quelle]).


= Links =
[[Kategorie:HomeMatic Components]]
Weitere Details in der comandref [http://fhem.de/commandref.html#CUL_HMdefine [1]]
[[Kategorie:HOWTOS]]

Aktuelle Version vom 15. Januar 2022, 11:39 Uhr

HomeMatic Geräte müssen mit dem für das HomeMatic-Protokoll eingesetzten IO-Device (HomeMatic IOs) gepairt (deutsch: "gepaart") werden, damit sie von FHEM gesteuert oder ausgelesen werden können.

Die Adresse eines HomeMatic Gerätes ist nicht frei einstellbar, sondern für jedes Gerät fest vorgegeben. Da die HM-Geräte über eine sehr komplexe Kanalstruktur verfügen, empfiehlt es sich, die Geräte in FHEM per autocreate Funktion anlegen zu lassen, eine nachträgliche Umbenennung oder manuelle Bearbeitung der erzeugten Konfigurationsdaten ist problemlos möglich.

Zunächst muss man einen HomeMatic IO installieren.

Einige Geräte werden mit aktivierter AES Encryption ausgeliefert (meistens, aber nicht immer mit SEC im Namen). Das Anlernen an originalen HomeMatic IOs funktioniert ohne Probleme, für alle CUL Derivate muss unbedingt der Hinweis im Artikel AES Encryption im Abschnitt I/O-Device ←→ Gerät beachtet werden. Die dort beschriebene Installation sollte generell vorgenommen werden!

Danach geht es hier weiter:

Grundlagen

Durch das Pairing wird ein HM-Gerät genau einem IO-Device zugeordnet. Wenn ein Gerät mit dem IO-Device gepairt ist, kann es darüber gesteuert werden.

Beim Pairing wird die HMID des IO-Device in das Gerät geschrieben. Das Pairing findet also im Wesentlichen im Gerät statt, nicht in FHEM selbst.

Gepairt wird nur das Device. Die Channels sind dem Device untergeordnet und somit implizit auch gepairt.

Achtung: Ist ein Device gepairt, werden Konfigurationsänderungen über die Zentrale (FHEM) vorgenommen. Man kann u.a. keine Kanäle mehr direkt peeren (verknüpfen). Stattdessen verwendet man Kommandos in FHEM. Siehe peeren.

hmId

Achtung wichtig - Sicherheit!!

Zu bemerken ist, dass ein IO-Device eventuell standardmäßig eine ID wie F10000, F11234 oder F11034 von FHEM erhält. Da viele HM-Geräte das IO-Device nur anhand der HMIDs erkennen, können alle in Reichweite der HM-Geräte befindlichen IO-Devices mit der in das HM-Gerät geschriebenen HMID das HM-Gerät steuern. Hinzu kommt, dass die autocreate Funktion die in Reichweite befindlichen HM-Geräte findet und automatisch einbindet. Nachbarn, die IO-Devices mit der gleichen HMID betreiben, können also HM-Geräte untereinander sehen und steuern!

Es ist daher dringend zu empfehlen, die HMID vor dem Pairing der HM-Geräte mit:

 attr <CUL|HMLAN1|AndererIODeviceTyp> hmId <6-stellige Hexadresse>

zu individualisieren.

Diese ist ein 3-Byte hexadezimal-Wert, somit eine 6-stellige Zeichenfolge in Großbuchstaben. 000000 und FFFFFF sind ungültig. Wenn HM-Geräte mit der Zentrale gepairt werden, wird ihnen diese hmId eingetragen. Wechselt man die hmId müssen alle damit gepairten Geräte neu gepairt werden.

Die Adresse wird in Grossbuchstaben eingegeben.

IO-Device in den Pairing-Modus versetzen

  • IO-Device in den "Akzeptiere-Pairing-Requests-Modus" bringen:
 set <Name des IO-Device> hmPairForSec 600

600 bedeutet hier, dass das IO-Device 600 Sekunden, also 10 Minuten lang im Pairing-Modus ist.

Bei aktivem Pairing-Modus gibt das IO-Device folgende Internals Variable zurück:

 hmPair 1

Alternativ kann

 set <Name des IO-Device> hmPairSerial <serial>

genutzt werden.

Devices pairen

Das Gerät wird in den Anlern- oder auch Konfigurationsmode versetzt. Es sendet hierzu eine entsprechende Nachricht an alle.

Falls das Gerät einen separaten Anlernknopf hat, ist der normalerweise nur ganz kurz zu drücken. Danach beginnt die LED regelmäßig zu blinken. Eine Ausnahme sind Geräte, bei denen eine Taste im regulären Betrieb für andere Zwecke verwendet wird. Bei einem Heizkörperthermostat z.B. muss die Boost-Taste (Mitte) für mindestens 3 Sekunden gedrückt gehalten werden.

Info green.pngHinweis: Das genaue Vorgehen ist vom Gerätetyp abhängig -> unbedingt das Handbuch genau lesen: Stichwort "Anlernen".

Hat das Gerät keinen separaten Anlernknopf, muss in der Regel eine Taste solange gedrückt werden, bis die LED anfängt regelmäßig zu blinken.

Kommt der Anlernvorgang in Gang, wird dies durch ein wechselndes, schnelles Blinken signalisiert. Kommt kein Anlernvorgang zustande, blinkt die LED regelmäßig für einen bestimmten Zeitraum (ca. 20 sec). Ist das Gerät schon angelernt, werden bei batteriebetriebenen Geräten eventuell auch noch nicht übertragene Daten gesendet. Dabei blinkt die LED auch unregelmäßig. In FHEM werden nun:

  • alle fehlenden Devices und Channels angelegt
  • das Register pairCentral im Device gesetzt.

Ein save danach sichert die neu angelernten Geräte in der Konfiguration.

Hinweis: Auch mit hmPairForSec kann jeweils nur ein Gerät angelernt werden. Für mehrere Geräte den Vorgang bitte wiederholen.

Pairing verifizieren

Nur weil ein Gerät angelegt wurde, heißt das nicht, dass es auch gepaired ist. In den Readings eines Devices muss stehen (list <name> oder im Webinterface):

 R_pairCentral  0xABCDEF

ABCDEF steht dabei für die HMID des IO-Device (zB CUL). Wurde für das IO-Device kein attribute mit einer individuellen HMID gesetzt, sollte hier die Standard-ID F11034 stehen. Die führende 0x steht für den Hinweis auf eine HEX-Adresse.

Ist das Pairing noch nicht abgeschlossen, kann man nach kurzer Pause den Befehl:

 set <HM-Gerät> getConfig 

absetzen, um zu prüfen, ob sich der Status zwischenzeitlich geändert hat. Wenn das Reading R_pairCentral nicht auftaucht oder der Wert mit set_ beginnt, hat das Pairing nicht geklappt. Man kann entweder:

  • noch einmal probieren, ein getConfig auszulösen - vielleicht hat das Lesen nicht funktioniert
  • noch einmal pairen - das schadet nichts
  • die Anlerntaste / Configtaste / irgendeine Taste am Gerät (hängt vom konkreten Device ab) wiederholt drücken um die Datenübertragung anzustoßen.

Alternativ kann man auch mit HMInfo einen Config check durchführen:

 define hm HMInfo
 get hm configCheck

Vorgehen bei Problemen

Wenn das Pairing nicht erfolgreich ist, das Gerät sich also nicht steuern lässt, ist es möglich, dass es schon bzw. noch mit einem anderen IO-Device gepairt ist. Dann das Gerät in den Auslieferungszustand bringen (siehe Handbuch, oft Knopf mindestens 5 Sekunden drücken, bis es blinkt, dann loslassen und nochmals 5 Sekunden drücken, bis es schneller blinkt) und danach erneut pairen. Dieses Vorgehen ist u. U. auch nach einem Wechsel des HomeMatic Interfaces notwendig.

Alternativ kann Auflösung/Reset des Pairings per Befehl in FHEM erfolgen. Siehe dazu unten.

Wenn das zu pairende Geräte ein Empfänger ist, kann mit FHEM per Telnet oder in der Kommandozeile des Webinterfaces folgendes Kommando abgesetzt werden:

 set <Name des IO-Device> hmPairSerial <10-stellige Seriennummer>

Die 10-stellige Seriennummer ist beim Empfängern idR. auf der Rückseite des Geräte aufgedruckt. Die Seriennummer fängt normalerweise mit Buchstaben an und endet mit Zahlen.

Es gilt auch sicherzustellen, dass das zu pairende Gerät nicht bereits zuvor mit der HomeMatic Config Software gepairt wurde. Ist dies der Fall, so sollte das Pairing in der HomeMatic Config Software gelöscht und das Pairing in FHEM erneut durchgeführt werden.

Beim Pairen ist, wie im normalen Betrieb auch, ein Mindestabstand (etwa 1-2 Meter) zwischen dem Sender der Zentrale (CUL, HMLAN etc.) einzuhalten, da die Funkempfänger sonst mit Übersteuerung reagieren und keine Kommunikation zustande kommt. Außerdem kann die Funklast beim Auslesen einer umfangreichen Konfiguration eines Gerätes bereits nach wenigen Versuchen das Limit der 1%_Regel erreichen. Sollte also scheinbar keine Kommunikation stattfinden können, ist auch zu prüfen, ob der Zentralensender sich deswegen temporär deaktiviert hat.

Wer einen CUL für HomeMatic verwendet, sollte eine speziell für den Betrieb mit HomeMatic optimierte CUL-firmware (TimeStamp Firmware) verwenden.

Die Webseite Anlernen, ablernen, entfernen und zurücksetzen von Geräten scheint allerdings nötige Maßnahmen/Probleme beim Pairen deutlich präziser/detaillierter zu beschreiben.

Gezieltes Pairing

Bei bereits bekanntem HM-Gerät kann man mit:

 set <Name HM-Gerät> pair

das Pairing überschreiben. Es funktioniert aber nur, wenn schon ein IO-Device eingetragen ist.

Pairing lösen

Das Pairing kann mit:

 set <Name HM-Gerät> unpair

gelöst werden.